Die Hotherbastei am Nikolaizwinger
Görlitz hatte im Mittelalter eine Wehranlage mit über 30 Bastionen, die im Zuge der Eroberungen und der Kriege fast alle zerstört wurden. Als einzige Eckbastion ist der Hothertum, auch bezeichet als Hotherbastei, bis heute erhalten und gehört zu den Wahrzeichen der Stadtmauer von Görlitz. Gemeinsam wollen wir uns auf den Weg machen und uns diesen kleinen aber beeindruckenden Turm genauer ansehen.

Das erfährst du in diesem Artikel
Geschichte und Entstehung des Hotherturms
Am Nikolaizwinger unterhalb des Vogtshofs befindet sich die Hotherbastei. Sie ist an der nördlichstem Ecke der Stadtmauer angelegt. Ihre Entstehung reicht bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Bis heute ist sie in Görlitz die letzte erhaltene Eckbastion.

1953 und 1954 hat der Gartenarchitekt Henry Kraft den angrenzenden Nikolaizwinger zu einer hübschen Gartenanlage umgestaltet. Das dreiviertelrunde Grundgerüst hat in der Mitte einen zweigeschossigen Turm. Sein Mauerwerk ist im Übergang zum Obergeschoss und im unteren Bereich durch einzelne Schießscharten durchbrochen. Im oberen Geschoss befinden sich große Kanonenluken. Am Fuße des Zwingers erstreckt sich die Nikolaivorstadt. Diese lag damals außerhalb der schützenden Stadtmauer von Görlitz und war demnach nur unzureichend gesichert. Einzig und allein der Zwinger und die Hotherbastei boten zusätzliche Sicherheit.

Der Hotherturm wird als Hotherbastei bezeichnet. Er ist ein Bestandteil von ehemals 30 Basteien, die zur Stadtmauer gehörten. Heute ist der Turm die letzte erhaltene Eckbastion. An dieser Stelle trifft die Altstadt auf die Nikolaivorstadt und das Weberviertel. Seit 2000 führt neben dem Turm eine Stahltreppe hinunter in die Nikolaivorstadt. Die Treppe hat eine Gesamtlänge von 8,5 m. Den Hothertum kannst du wie alle anderen Türme in Görlitz von März bis Ende Oktober im Rahmen der Turmtour besteigen.

Der Nikolaizwinger ist einer der beiden Reste des doppelzügigen Stadtmauerringes, der Görlitz sicherte. Der Zwinger schützte einst die vier Stadttürme mit ihren zahlreichen Bastionen. Hätten wir also heute die Hotherbastei nicht mehr, würden wir nicht wissen, wie die Bastionen damals aussahen.
Der historische Hothertum gehört wie der Kaisertrutz, das Rathaus und der Reichenbacher Turm zu den beeindruckenden Gebäuden und prächtigsten Bauwerke in der Altstadt. Sie erinnern an das 14. und 15. Jahrhundert und die Blütezeit der Architektur, die durch den Handel vorangetrieben wurde. Erst die Kriegszeit und die Vorherrschaft in Europa beendeten diesen Zeitraum.
Die Stadt litt unter den Folgen des 30-jährigen Krieges und der Kämpfe um Schlesien sowie der napoleonischen Eroberungszüge. In dieser Zeit wurden viele Bauwerke zerstört. Unter großen Mühen haben die Görlitzer es geschafft, Stück für Stück diese Wahrzeichen der Geschichte zu restaurieren und die Geschichte der Stadt wieder zum Blühen zu bringen. Du solltest dir die Türme auf keinen Fall entgehen lassen. Sie werden einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Kennst du die Ochsenbastei von Görlitz? Sie ist ebenfalls Teil der ehemaligen Stadtbefestigung und befindet sich in der Nähe der Peterskirche. 1834 brach das Tor ab. Was blieb war der Rundbau der Bastei und der dazugehörige Ochsenzwinger. Durch dieses Tor kannst du seit dem Mittelalter gehen, um von der Stadt zu einer Viehweide in unmittelbarer Nähe der Neiße zu gelangen. Diese gab dem Obstzwinger seinen Namen.
Zu den weiteren Zeitzeugen der Stadtbefestigung gehören der Nikolaiturm und der Frauenturm. Bis heute besitzt Görlitz ein äußerst interessantes Jugendstil- und Gründerzeitviertel mit erstaunlichen architektonischen Gebäuden, die den Besuchern Mund und Nase offen stehen lassen.
Der Hotherturm heute
Die Turmführung dauert circa 80 Minuten. Kinder von 6 bis 14 Jahren bezahlen 2,50 Euro und Erwachsene 5 Euro. Ermäßigungen gibt es für Gruppen ab 10 Personen. Mit jedem Euro investierst du in die Restauration und die Erhaltung der Türme. Bei den Führungen des Scharfrichters kannst du dir den Hotherturm ansehen und musst dir keine Sorge machen. In den meisten Fällen geht es nämlich sehr friedlich zu.

Zu den verborgenen Ecken von Görlitz gehören die Zwingeranlagen. Manche Besucher finden dort gar nicht hin. Sie landen im fliegenden Biergarten. Wirklich beeindruckend sind die Gärten in den mittelalterlichen Wehranlagen , die zu den verborgensten Orten von Görlitz gehören.

Der Hotherturm hat einen zauberhaften Charakter, den schon der Magier Ralph Kunze verblüffte. Er nutzte das altehrwürdige Gebäude und den Zauberturm für seine Künste. Die Besucher konnten im historischen Hothertum magische Nächte erleben. Kunze ist in Görlitz zu Hause und verbindet mit der Stadt seit vielen Jahren eine magische Verbindung. Na, haben wir dich neugierig gemacht? Dann begib dich auch auf TumrTour und erlebe den Zauber des Hotherturms.
Turm-Tour – Die schönsten Türme in der Görlitzer Altstadt
Neben dem Hotherturm kannst du auf der Tour den Reichenbacher Turm, den Frauenturm ebenso wie den Nikolaiturm und den Rathausturm besichtigen. Auf unserer Görlitzer Türme-Tour könnt ihr die schönsten Türme und Wehranlagen in Görlitz kennenlernen. Diese Tour ist familienfreundlich und führt Euch durch die Görlitzer Altstadt. → die schönsten Türme in Görlitz
Hier findest du den Hotherturm
Unser Geschenktipp für echte Görlitz Fans
→ die schönsten Görlitz Kalender
Die Görlitzer Altstadt entdecken
Die Rathaustreppe befindet sich am Görlitzer Untermarkt mitten in der historischen Görlitzer Altstadt, dort gibt es viele interessante Orte zu entdecken:
- Neptunbrunnen
- Schlesische Museum
- Kulturhistorische Museum Barockhaus Neißstraße 30
- Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften
- Pfarrkirche St. Peter und Paul
- Dreifaltigkeitskirche
- Hotherbastei
- Ochsenbastei
- Nikolaiturm
- Nikolaizwinger
- Reichenbacher Turm
Direkt am Untermarkt findet ihr auch die schönsten Cafés von Görlitz und ihr könnt das historischen Flair der Altstadt in Ruhe geniessen.
Unser Görlitz Empfehlung: Stadtführung & Architektur
- Paul, Jürgen (Autor)
- André Micklitza (Autor)