Der Nikolaiturm von Görlitz ist 45 Meter hoch und mit dem Reichenbacher Turm und dem dicken Turm gehört er zu den 3 noch bestehenden Türmen der ehemaligen Stadtbefestigung von Görlitz. Am Nikolaiturm beginnt die historische Altstadt von Görlitz und es endet die Nikolaivorstadt.

Das erfährst Du über den Nikolaiturm

Die Geschichte vom Nikolaiturm in Görlitz
Einst zog sich eine doppelte und z.T. dreifache Mauer um die Stadt. Im Inneren war die Stadtmauer sehr stark, was an den überdachten Schießscharten und breiten Übergängen von Turm zu Turm liegen mag. Heute gehen die Forscher davon aus, dass der Nikolaiturm schon vor der Erweiterung des Ortes im Jahr 1250 zur Görlitzer Stadtbefestigung gehörte. Zu der ersten urkundlichen Erwähnung kam es 1348. Auch der Nikolaiturm war Teil des Stadttores. Vergleichbar mit dem Frauentor verfügt das Nikolaitor über eine dreifache Ausführung. Zwischen dem Tor und dem Nikolaizwinger stand das stadteinwertige Nikolaitor. Es befand sich auf Höhe des Zuganges zum Karpfengrund.

Auf diesem historischen Bild sehr ihr den Nikolaiturm und das Nikolaitor. Es ist das zweitälteste von Görlitz. Heute steht nur noch der Turm. Erste Erwähnungen zum Tor lassen sich auf den Blättern des alten Görlitzer Stadtbuches aus dem Jahr 1305 finden. Die damalige Sage behauptet, Herzog Sobieslaus hat es 1131 erbaut. Ausgehend von den alten Plänen und Bildern war das dreifache Tor stark und massiv.
- In der Mitte verbauten die Görlitzer ein Tor mit einem Fallgatter.
- Hinzu kam das äußere Tor im Nikolaigraben. Es war über eine Zugbrücke mit der Nikolaivorstadt verbunden.
- Im ausgezogenen Zustand verdeckte die Zugbrücke das gesamte Tor.
- Über die Stadtmauer beziehungsweise die außenliegende Treppe kam man zum Zugang des Turms.
- Der Stadtbrand 1717 zerstörte einen Teil der steilen und schlanken Spitze, die durch eine barocke Haube ersetzt wurde.

1400 schuf man ein neues Torhaus. Dieses Haus blieb in seiner damaligen Gestaltung so bis zum Brand 1456. Der Brand führte zur Zerstörung der Umfassungsmauern und des Tores. Auch so mancher Blitzschlag oder historische Veränderung konnte den Mauern nichts anhaben. Auf dem Turm war ein Wächter im Einsatz, der die Glocke zur vollen Stunde schlug. 1586 wurde ein Wächter sogar während eines Blitz erschlagen. Ganz risikofrei war dieser Posten wohl auch nicht.
In seinen Anfängen zierte der Nikolaiturm eine gotisch anmutende Spitze. Die Instandsetzung erfolgte in vielen freiwilligen Arbeitsstunden zwischen 1971 und 1980. So sind heute noch viele Exponate aus dem alten Turmstübchen zu sehen.

1848 in Folge der Stadterweiterung brach das Tor zu großen Teilen ab. Dabei wurde erst 13 Jahre zuvor noch die Brücke erweitert. Vorab konnte man über eine außenliegende Treppe die oberen Räumlichkeiten des Nikolaiturms erreichen. 1752 kam ein ebenerdiger Eingang dazu, der durch die 2,86 Meter dicke Mauer führte. Die Türmerstube im Obergeschoss hat der letzte Türmer 1903 verlassen.
Der Nikolaiturm heute
In den Jahren von 1969 bis 2015 nutzte der Zirkel Görlitzer Heimatforscher e.V. den Turm als Aussichts- und Ausstellungsturm. Unter anderem waren darin die Sammlung historischer Schlösser, Leuchten und Beschläge ausgestellt. Der Förderverein Kulturstadt Görlitz-Zgorzelec e.V. betreibt gemeinsam mit dem Kulturhistorischen Museum von Görlitz seit dem Herbst 2016 den Nikolaiturm, den du im Rahmen der Turm-Tour besteigen kannst.

In dem Türmerstübchen bekommst du einen unmittelbaren Eindruck, wie damals die Türmer im Nikolaiturm lebten. Die Museumsvereine arbeiten mit originalen Requisiten und Schaustücken, die einen möglichst authentischen Eindruck vermitteln. Neben den Bildern und den Ausstellungsstücken des Heimatmuseums kannst du aus den schmalen Schießscharten nach draußen gucken. Das eröffnet ein neue Perspektive über Görlitz und die gesamte Umgebung. Am besten vereinbarst du einen Termin für die Turmbesteigung.
Vor dem Turm befindet sich der Nikolaibrunnen und das Restaurant Destille, im Sommer kann man auf desen Terasse wunderschön am Rande der Görlitzer Altstadt sitzen und entspannen.

Nikolaiturm besteigen, Turmtour buchen, Preise und Öffnungszeiten
Schon vom Weiten kannst du den Nikolaiturm erkennen. Er gehört zum Stadtbild von Görlitz. Heute kannst du den Nikolaiturm wie die anderen Görlitzer Türme besteigen. Ein Ticket ist zum günstigen Preis zu haben. Es lohnt sich auf jeden Fall, den Nikolaiturm anzusehen. Aus brandschutztechnischen Gründen ist die Zahl für die erlaubten Besucher auf 10 Personen inklusive Führer begrenzt. Plane für eine Führung ungefähr 45 Minuten ein. Kinder von 6 bis 16 Jahren zahlen 2 Euro und Erwachsene 4 Euro. Direkt am Turm sind die Eintrittskarten erhältlich. Die Führungen finden jeweils zur vollen Stunde statt. Gruppen sollten vorab beim FVKS Team die Turmtour reservieren unter +4935817678350. Erreichst du einmal niemanden, schreibe eine E-Mail an turmtour@goerlitz-zgorzelec.org und du erhältst eine Antwort.

Turm-Tour – Die schönsten Türme in der Görlitzer Altstadt
Neben dem Nikolaiturm kannst du auf der Tour den Reichenbacher Turm, den Frauenturm ebenso wie den Hotherturm und den Rathausturm besichtigen. Auf unserer Görlitzer Türme-Tour könnt ihr die schönsten Türme und Wehranlagen in Görlitz kennenlernen. Diese Tour ist familienfreundlich und führt Euch durch die Görlitzer Altstadt. → die schönsten Türme in Görlitz
Hier findest du den Nikolaiturm
Unser Geschenktipp für echte Görlitz Fans
→ die schönsten Görlitz Kalender
Die Görlitzer Altstadt entdecken
Die Rathaustreppe befindet sich am Görlitzer Untermarkt mitten in der historischen Görlitzer Altstadt, dort gibt es viele interessante Orte zu entdecken:
- Neptunbrunnen
- Schlesische Museum
- Kulturhistorische Museum Barockhaus Neißstraße 30
- Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften
- Pfarrkirche St. Peter und Paul
- Dreifaltigkeitskirche
- Hotherbastei
- Ochsenbastei
- Nikolaiturm
- Reichenbacher Turm
Direkt am Untermarkt findet ihr auch die schönsten Cafés von Görlitz und ihr könnt das historischen Flair der Altstadt in Ruhe geniessen.
Unser Görlitz Empfehlung: Stadtführung & Architektur
- Paul, Jürgen (Autor)
- André Micklitza (Autor)