In der Lausitz entsteht die größte künstliche Wasserlandschaft in Europa. Das Lausitzer Seenland umfasst nach seiner Fertigstellung bis Ende der 2020er-Jahre insgesamt 23 Seen. Die geplante Gesamtwasserfläche beläuft sich auf 14.000 Hektar. An der Stelle der heutigen Seen befanden sich früher hauptsächlich Tagebaue für den Abbau von Bergkohle. Nach Ende des Kohlebaus begann die touristische Erschließung der Region durch die Flutung der Tunnel. Dadurch entwickelt sich das Lausitzer Seenland zu einem beliebten Ausflugs- und Urlaubsziel. Dich erwarten Badeseen mit klarem Wasser und ruhige, abgeschiedene Seen in Naturschutzgebieten.
Hintergründe zur Entstehung der Seenlandschaft
Die ehemalige DDR setzte bei der Energieversorgung stark auf die Braunkohle. Aus diesem Grund umfasst das Gebiet des Lausitzer Seenlandes zahlreiche Gruben für den Tagebau. Nach der Wiedervereinigung ging die Kohleförderung schlagartig zurück. Das verursachte die Schließung des Großteils der Bergwerke. Um die entstandene Fläche zu nutzen, beschlossen die Verantwortlichen die Flutung der Gruben zu Seen. Dabei handelte es sich um ein beispielloses Vorhaben im Flutungsmanagement. Bis dahin existierte weltweit kein vergleichbares Projekt.
Die Verantwortung für das Lausitzer Seenland trägt die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (kurz LMBV). Das auf Initiative der Bundesländer und der Bundesregierung gegründete Unternehmen wird vertreten durch das Bundesfinanzministerium. Es organisiert die Sanierung und Gestaltung der Nachfolgelandschaften im Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevier. Dabei gilt das Lausitzer Seenland als das größte Projekt der Verwaltungsgesellschaft.
Die Seen erstrecken sich über die Fläche zwischen Görlitz, Cottbus und dem brandenburgischen Luckau. Von Osten nach Westen dehnt sich das Gebiet über eine Distanz von rund 80 Kilometer aus. In Nord-Süd-Richtung reicht das Lausitzer Seenland bis zu 40 Kilometer weit. Im Zentrum des Seenlandes liegt die sogenannte Lausitzer Seenkette. Die Kette im Kerngebiet umfasst zehn mit schiffbaren Kanälen verbundene Seen.
Als Flutungszentrale für die Seenlandschaft dienen die Flüsse Spree, Neiße und Schwarze Elster. Ohne Flutung nimmt die Auffüllung eines Tagebaus durch Grund- und Regenwasser bis zu 100 Jahre in Anspruch. Anfangs herrschte Unklarheit, ob das verfügbare Wasser für die Pläne ausreicht. Ende 2017 erreichte die Wassermenge über alle Seen betrachtet 85 Prozent der kalkulierten Füllhöhe. Die vollständige Flutung nimmt noch einige Jahre in Anspruch.
Lausitzer Seenland entwickelt sich zur beliebten Urlaubsregion
Seitdem entsteht rund um das Lausitzer Seenland eine beliebte Urlaubsregion. Der 2012 gegründete gleichnamige Tourismusverband „Lausitzer Seenland“ meldet jährlich ansteigende Zahlen an Übernachtungsgästen. Der Großteil der Touristen stammt aus Brandenburg, Sachsen sowie Nordrhein-Westfalen. Besucher und Urlauber erwartet an den zahlreichen Seen ein abwechslungsreiches Programm. Mehr als zehn Seen eignen sich aktuell zum Baden. In den geotechnisch sicheren Bereichen besteht die Möglichkeit für Wassersportaktivitäten. Dazu verkehren erste Fahrgastschiffe wie die Santa Barbara auf dem Senftenberger See. Außerdem fährt ein Solarkatamaran im Linienverkehr zwischen dem Geierswalder See und dem Senftenberger See.
Lausitzer Seen laden zum Baden ein
Im Lausitzer Seenland triffst Du auf sehr unterschiedliche Seen, die sich in ihrer Gestaltung und Nutzung teils erheblich unterscheiden. Der Bärwalder See bietet weitläufige Sandstrände. Ein asphaltierter Rundweg um den größten sächsischen Binnensee lädt zu Spaziergängen und Radtouren ein. Ebenfalls an Badegäste richtet sich der Dreiweiberner See. Als Familienort im Lausitzer Seenland gilt der Senftenberger See. Der See entstand bereits Anfang der 70er-Jahre. In ihm schwimmt eine 250 Hektar große künstliche Insel. Der Zutritt zu diesem Naturschutzgebiet ist verboten. Einen weiteren Badesee findest Du in Hoyerswerda an. Das Westufer des dortigen Scheibe-Sees bietet seit 2017 einen Strand.
Für ausgezeichnete Wasserqualität und Sandstrand steht der nur acht Hektar große Deulowitzer See. Als idyllischer Waldsee gilt der Badesee Groß Düben. Die zahlreichen Bäume spenden auch zur Mittagszeit Schatten am kostenpflichtigen Sandstrand. Ein naturbelassener Strand gehört zum Felixsee. Seit 2004 steht dort ein Aussichtssturm, der einen Blick über die umliegende Waldlandschaft ermöglicht. Künftig dient der Spreetaler See als zentraler Anlaufpunkt für alle Aktivitäten rund um den Motorwassersport. Die Flutung endet voraussichtlich 2020.
Ruhige Seen in abgeschiedener Natur
Suchst Du ruhige Erholung, empfiehlt sich ein Besuch am Bernsteinsee. Baden und Wassersport sind aktuell noch untersagt. Abgeschiedene Stellen findest Du auch am Erikasee an. Das frühere Bergbaugebiet lädt zu Radtouren und Wanderungen durch die Natur ein. Die wassertouristische Nutzung des Sees beginnt voraussichtlich erst nach 2025. Die einzige Talsperre von Brandenburg liegt in Spremberg. Im Landschaftsschutzgebiet leben zahlreiche Vogelarten. Der See zieht Badegäste, Segler, Ruderer und Angler gleichermaßen an. Jährlich finden im Juni die Wasserfestspiele statt. Zu den Highlights zählt ein Drachenbootrennen.
Liegender Eiffelturm: spektakuläre Sehenswürdigkeit am Bergheider See
Besonders hervorzuheben gilt es den Bergheider See. Dessen Erscheinungsbild prägt das Besucherbergwerk F60. Dort steht mit einer ehemaligen Abraumförderbrücke die weltweit größte bewegliche Maschine. Die 11.000 Tonnen schwere und 200 Meter breite Sehenswürdigkeit trägt den Spitznamen des „liegenden Eiffelturms“. Dich erwarten spannende Einblicke in die Lausitzer Bergbaugeschichte. Zudem bietet das beeindruckende Relikt aus der Zeit des Tagebaus dank 74 Metern Höhe einen spektakulären Ausblick. Beim Abstieg besteht die Möglichkeit, dass Du Dich abseilst.
Weitere Seen im Lausitzer Seenland
Neben den vorgestellten Seen gehören noch folgende weitere Gewässer zur vorgestellten Urlaubsregion:
- Altdöberner See (derzeit in der Flutung),
- Badesee Eichwege,
- Bergener See (im Sperrgebiet),
- Blunoer Südsee (derzeit in der Flutung),
- Göhlensee,
- Gräbendorfer See,
- Graureiher See,
- Großäschener See,
- Grünewalder Lauch,
- Halbendorfer See (Wakeboard- und Wasserski-Anlage),
- Kiessee Bresinchen,
- Klinger See,
- Knappensee,
- Lohnteich Tschernitz,
- Neuwieser See,
- Pinnower See,
- Sabrodter See,
- Sedlitzer See,
- Silbersee,
- Speicherbecken Lohsa II.
Ansprechpartner:
Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.
Am Stadthafen 2
01968 Senftenberg
Telefon: +49 (0) 3573 / 7253000
Fax: +49 (0) 3573 / 7253009
Mail: info@lausitzerseenland.de
Links:
- https://www.lausitzerseenland.de
- https://www.lmbv.de/index.php/lausitzer-seenland.html
- http://www.zweckverband-lsb.de/de.html
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