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Peterskirche in Görlitz – Die Pfarrkirche St. Peter und Paul entdecken

Peterskirche

Zu den berühmten Bauwerken der Stadt Görlitz gehört die Pfarrkirche St. Peter und Paul, die auch als Peterskirche  benannt wird. Der sakrale Bau erhebt sich über das Neißetal und überragt aufgrund der weithin erkennbaren Türme die historische Altstadt und zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Görlitz. Eine Besonderheit des kurz als Peterskirche bezeichneten Gebäudes besteht in dem kupfergedeckten Hochdach.

Peterskirche Görlitz
Peterskirche Görlitz Foto: M.Förster

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Görlitz

Die Peterskirche in Görlitz galt seit ihrem Bau als Stadtpfarrkirche. Als ihr Patron trat der Stadtrat auf. Bis in das Jahr 1691 feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste ausschließlich in dieser Kirche. Die markanten Türme, die bis heute die Silhouette der Stadt prägen, errichteten die Baumeister zwischen den Jahren 1890 und 1892. Von 2002 und 2004 erfolgte ihre Restaurierung, bei der die Handwerker sie hell verputzten. An die ursprüngliche Kirche, den Vorgängerbau, erinnert heute der große Westriegel. Dieser stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und bildet eine weitere Besonderheit der Kirche St. Peter und Paul.

Ein vierfach gestaffeltes Gewändeportal veredelt den Riegel. Nach dem vorgezogenen Element kommt eine fünfschiffige Halle aus der Spätgotik. Ihre Erbauung begann im Jahr 1423 und endete 1497. Das Innere der Peterskirche in Görlitz besitzt Ausmaße von 72 Metern Länge und 39 Metern Breite. Das Dach der Halle reicht bis zu 24 Meter in die Höhe, sodass sich eine erstaunliche Raumwirkung entfaltet. Zwischen den Jahren 1509 und 1515 entstand die bis heute beeindruckende Kupferdeckung des Kirchendachs.

Kirche St. Peter und Paul
Kirche St. Peter und Paul von der Altstadtbrücke Görlitz Foto: M.Förster

Innerhalb der Kirchen befindet sich die spätgotische Georgenkapelle. Baugeschichtlich entstand sie früher als die eigentliche Kirche. Ihr optischer Reiz resultiert aus einem sternförmigen Springgewölbe. Die Kapelle finden die Besucher unter dem Hallenchor. Neben ihrer Nutzung als Krypta und Unterkirche gilt der Kirchentrakt als Winterkirche. Demnach erhält sie einen eigenständigen Charme, der zu der Schönheit der Peterskirche beiträgt.

Heute erkennen die Besucher eine barocke Ausstattung in der Hauptkirche. Die verschiedenen Elemente entstammen dem Zeitraum nach 1691. In dem Jahr kam es zu einem Brand, der weite Teile von Görlitz zerstörte. Das Feuer vernichtete gleichermaßen die frühere Einrichtung der Kirche St. Peter und Paul. Zum Inventar des heutigen Sakralbaus zählt das Ratsgestühl, das sich unter der Orgelempore befindet sowie drei Beichtstühle. Einen Blickfang stellt die vergoldete Kanzel aus Sandstein dar. Ihre Erbauung fand im Jahr 1693 statt. Zwei Jahre später fertigten die Baumeister unter der Leitung von George Heermann aus Dresden einen Hochaltar.

Die Abbildung auf dem Altar zeigt die Himmelfahrt Christi. Auf der Predella, einem Bild unterhalb des Hochaltars, erkennen die Gäste die Grablegung. Auf dem Aufsatz des Altars stehen drei Skulpturen. Sie gelten als Symbole für den Glauben, die Liebe und die Hoffnung. Im westlichen Teil der Kirche thront die prunkvolle Caspariniorgel mit einem prachtvollen Prospekt von Johann Conrad Buchau. Das Instrument entstand im Jahr 1703 und verfügt über radial angeordneten Pfeifen. Deren Form verlieh ihr den Beinamen „Sonnenorgel“.

Figuren und Details sakraler Baukunst an der Peterskirche

sakrale elemente an der peterskirche
Figuren und vielfältige Details sakraler Baukunst, Peterskirche Foto: M.Förster

Sakrale Details turm der peterskirche

Details an der Peterskirche Foto: Mario Förster

Die Nordwand der Peterskirche in Görlitz zieren spätgotische Fenstermaßwerke. Eines der Fensterbilder zeigt eine Darstellung des zwölfjährigen Jesus im Tempel. Er steht zusammen mit seinen Eltern Maria und Josef zwischen mehreren Schriftgelehrten. Als biblischer Schlüssel der Kirche St. Peter und Paul gilt die Offenbarung 21,2. In ihr kommt es zu einem Vergleich der neuen Stadt Jerusalem mit einer geschmückten Braut. Aus dem Grund heißt das Westportal der Kirche auch Brautportal. Neben dem Eingang besteht die Möglichkeit, das sakrale Bauwerk durch eine Öffnung in der Stadtmauer zu betreten.

Peterskirche Seite
Peterskirche Foto: M.Förster

Die Geschichte der Peterskirche

In Görlitz befand sich bereits im Jahr 1230 eine Basilika. Sie stand an dem Ort, an dem heute die Peterskirche aufragt. Aufgrund des Vorbaus gilt die spätgotische Peterskirche als pseudobasilikale Hallenkirche. Im Vergleich zu einer reinen Hallenkirche verfügt das Bauwerk über zwei niedrigere Schiffe sowie drei hohe Mittelschiffe. Ihre Maße machen die Kirche zu der größten spätgotischen Hallenkirche in Sachsen. Ihre Türme erreichen eine Höhe von 84 Metern. Aufgrund ihrer architektonischen Schönheit und dem wertvollen Inventar avancierte die Görlitzer Peterskirche zum Wahrzeichen der Stadt.

Die „Sonnenorgel“ von Eugenio Casparini

Zu den sehenswerten Gestaltungselementen der Kirche gehört der Prospekt der berühmten Sonnenorgel. Ihren Namen trägt diese aufgrund der radialen Anordnung der Pfeifen. Der Prospekt entstand zwischen den Jahren 1697 und 1703. Erst nach dessen Aufbau vollendete Eugenio Casparini die „erste“ Sonnenorgel. Zudem rührt die Bezeichnung aus mehreren Sonnengesichtern, die Johann Conrad Buchau auf den Pfeifen verteilte.

Mittlerweile steht in der Peterskirche nicht mehr die historische Casparini-Orgel. Ihr Umbau geschah im Jahr 1827 durch Carl Friedrich Ferdinand Buckow und Joseph Schinke. Zwischen 1845 und 1847 erfolgte eine weitere Veränderung des Instruments durch Friedrich Nikolaus Jahn.

Adresse:
Bei der Peterskirche 9
02826 Görlitz

Parken:
Obermarkt Görlitz

Öffnungszeiten:
Mo – Sa 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntag und Feiertage 11.30 – 18.00 Uhr
Gottesdienst: So 10.00 Uhr

Spiel der Sonnenorgel:
Sonntage und Feiertage um 12.00 Uhr

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