Das Stasi Gefängniss Bautzen II „Stasi-Knast“ » Gedenkstätte besuchen

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Die Sonderhaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit (MfS)  » Geschichte der DDR erleben

Die Gedenkstätte Bautzen der sogannte „Stasi-Knast Bautzen“ befindet sich im Gefängniskomplex auf der wurde von 1906 bis 1992 in verschiedenen Funktionen genutzt. Ab 1956 war Bautzen II als Sonderhaftanstalt dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR unterstellt, es war ein sogenannter Hochsicherheitstrakt für ausgewählte politische Gefangene. Seit 1993 befindet sich in der ehemaligen Sonderhaftanstalt Bautzen II die Gedenkstätte für die Opfer der beiden Gefängnisse Bautzen I und Bautzen II.

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„Stasi Knast“ Bautzen II

Wir möchten euch diesen besonderen Ort zeigen, weil diese Gedenkstätte zu den sehenswerten Orten in unserer Region gehört und sich hier ein Teil der DDR Geschichte eindrucksvoll erleben lässt.

Das erfahrt ihr hier über die Gedenkstätte Bautzen II

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Einfahrtsbereich in die Schleuse Bautzen II

Stasi Knast Bautzen II

Von 1956 bis 1989 war die Haftanstalt Bautzen II eine Sonderhaftanstalt für politische Gefangene. Das Objekt war dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR unterstellt. In dem Hochsicherheitstrakt wurden politische Gegner inhaftiert. Viele der hier untergebrachten Gefangene hatte schon eine lange Zeit der Repressalien und Bespitzelung hinter sich, sie wurden als sogenannte Systemgegner eingestuft, einige wurden später in die Bunderepublik entlassen. 1989 wurden die meisten politischen Häftlinge entlassen. Im Juli 1990 wurde das Haus der sächsischen Justizvollzugsanstalten übergeben und damit eine Außenstelle von Bautzen I. Erst im Januar 1992 wurde die Haftanstalt vollständig geschlossen und alle verbliebenen Insassen nach Bautzen I verlegt.

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Bautzen 2 Zellen Ebene

Ausstellungen in der Gedenkstätte

Im Gefängnis Bautzen II befindet sich die Ausstellung zu den beiden Gefängnissen Bautzen I und Bautzen II, dabei werden in verschiedenen Ausstellungen die historischen Hintergründe der beiden Hafthäuser von 1904 bis 1992 beleuchtet. Zum Gedenken an die Zeit als sogenannter „Stasi-Knast“ gibt es verschiedene Ausstellung, Führungen und Medienvorträge in denen an die Insassen während der DDR Zeit und deren Haftbedingungen erinnert wird.

Bei Eintritt in den Gebäudekomplex Bautzen II können Besucher sich den Film „Bautzner Gefängnisse im 20. Jahrhundert“ ansehen, weiter geht es dann ins Innere des Hochsicherheitsgefängnis, dort trifft man auf verschiedene Ausstellungen:

  • Dauerausstellung Chronik der Bautzener Gefägnisse – 1904 bis 2000
  • Bautzen I und Bautzen II unter dem Hakenkreuz – 1933 bis 1945
  • Bautzen I  Speziallager unter sowjetischer Führung – 1945 bis 1956
  • Stasi Gefängnis Bautzen II – 1956 bis 1989

Die Ausstellungen sind farblich getrennt, in der Farbe Blau – Ausstellungen für Bautzen I und in der Farbe Gelb – alle Ausstellungen für den Stasi-Knast, Bautzen II.

Fotos aus der Gedenkstätte

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Bautzen 2 Zellen Ebene

Einrichtung 1956 bis 1989 als Haftanstalt der Stasi

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Arrestzelle Bautzen II
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Essgeschirr der Insassen in Bautzen 2
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Bautzen 2 Ausblick auf den Freigang
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Bautzen 2
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Schleuse Gefängnis Bautzen 2
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Schleuse Bautzen 2

Wer waren die Insassen von Bautzen II?

In der Gedenkstätte Bautzen II dem „Stasi-Knast“  werden viele Einzelschicksale der Insassen eindrucksvoll vorgestellt und erlebbar gemacht.

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Renate Persich über Bautzen 2

Unter anderem auch das von Renate Persich, die von 1983 bis 1984 als politische Gefangene in der Sonderhaftanstalt der Staatsicherheit Bautzen 2 verbrachte.

Renate Persich, war Mutter und Ehefrau, eine Oberlausitzerin aus unserer Region, sie wurde 1949 in Ober-Ebersbach geboren. Warum sie und ihre Familie in die Fänge des Mfs geriet und im Gefängnis Bautzen 2 einsitzen musste, erfahrt ihr in der Ausstellung der Gedenkstätte.

Renate Persich über Bautzen 2

,,Die Zelle ist knapp 3,50 x 1,80 Meter klein. Eine schmale Pritsche aus Eisen, ein Klapptisch, ein Hocker, ein Spind aus abgenutztem, funierten, hellen Holz, ein stinkendes Klo mit altem Holzdeckel, ein kleiner Heizkörper, ein Waschbecken mit Spiegel darüber.
Ein Spiegel! – Bin ich es, die mir da entgegenschaut? Ein blasses, gelbes, aufgeschwemmtes Gesicht schaut mich an, und dicke Tränen laufen über die Wangen.“ (Zitat)

Neben den vielen uns unbekannten Insassen gab es in Bautzen II auch in der Öffentlichkeit bekannte Häftlinge, darunter zum Beispiel:

  • Friedrich Karl Bauer (1956–1965), Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz
  • Helmut Brandt (1956–1958), Staatssekretär im DDR-Justizministerium
  • Georg Dertinger (1956–1964), Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR

Historische Stationen des Gefängnis

  • 1906–1933 Bautzener Gerichtsgefängnis
  • 1933–1945 Gefängnis für Justiz- und Schutzhäftlinge
  • 1945–1949 Sowjetisches Untersuchungs­gefängnis
  • 1949–1951 Justizvollzugsanstalt
  • 1951–1956 Außenstelle von Bautzen I
  • 1956–1989 Sonderhaftanstalt der Staatssicherheit
  • 1990–1992 Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Bautzen

Öffnungszeiten

Täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr (Heiligabend, Silvester und Neujahr geschlossen)
Freitag 10 Uhr bis 20 Uhr (an Feiertagen bis 18 Uhr)
Eintritt zur Zeit kostenfrei

Kontakt:
Tel.: 03591 40474

Anfahrt

Quellen und Links

Karl Wilhelm Fricke, Silke Klewin: Bautzen II. Sonderhaftanstalt unter MfS-Kontrolle 1956 bis 1989. Bericht und Dokumentation. Stiftung Sächsische Gedenkstätten (Hrsg.)

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