Die Grundmauern des Schlosses Hoyerswerda gehen zurück auf das 13. Jahrhundert. Damit handelt es sich um das älteste Gebäude der im Landkreis Bautzen gelegenen gleichnamigen Stadt Hoyerswerda. Seit 1952 dient die Schlossanlage als Stadtmuseum. Im ehemaligen Schlosspark befindet sich zudem der Zoo Hoyerswerda.

Schloss Hoyerswerda: Anfahrt und Öffnungszeiten
Das Schloss liegt zentral in der Altstadt von Hoyerswerda. Vom Bahnhof aus benötigst Du ca. 15 Minuten zu Fuß. Alternativ verkehrt die Buslinie 1 zwischen Bahnhof und Schloss. Sofern Du mit dem Auto anreist, findest Du zwischen Schloss und Zoo Parkplätze vor. Alternativ empfiehlt sich das kostenfreie Parkhaus der Sparkasse. Von der Stadt aus kommend gelangst Du über eine kleine Brücke ins heutige Schloss. Ein Wallgraben umgibt das Gebäude. Schloss und Stadtmuseum Hoyerswerda stehen täglich für Besucher offen. Während der Sommerzeit öffnet die Anlage um 10:00 Uhr. Sie schließt um 18:00 Uhr. Bei Winterzeit beginnt der Einlass erst um 11:00 Uhr und endet bereits um 17:00 Uhr.
Kombi-Ticket berechtigt für Eintritt in den Zoo
Eine weitere Brücke an der Rückseite führt in den früheren Schlosspark. Der Tiergarten entstand schrittweise seit 1959. Mittlerweile bilden Schloss und Zoo Hoyerswerda eine Einheit. Beim Eintritt wählst Du zwischen einem Kombi-Ticket für Zoo und Schloss oder einem Ticket, das nur für den Museumsbesuch berechtigt. Für Familien existieren spezielle Tickets für ein oder zwei Erwachsene sowie Kinder zwischen drei und 14 Jahren.
Rückblick auf die Geschichte des heutigen Schlosses
Dort, wo sich das heutige Schloss befindet, stand ursprünglich eine frühdeutsche Wasserburg. Heute findest Du kaum noch Überreste der Burg. Als erster urkundlich erwähnter Besitzer gilt der Burgherr Hoyer von Vredeberg (1272). Er erteilte den Auftrag zum Bau der an einem Arm der Schwarzen Elster gelegenen Burg. Es existieren keine Aufzeichnungen über den exakten Erbauungszeitraum. Archäologen schließen aufgrund der Funde auf das 13. Jahrhundert. Mutmaßlich handelte es sich um einen Lehm- und Fachwerkbau, der Zugang erfolgte wohl über eine Zugbrücke.
Im 14. Jahrhundert diente die Wasserburg als Grenzfeste zwischen Brandenburg und Böhmen. Dort fand die Anhängerschaft des böhmischen Königs Zuflucht. Während der Hussitenkriege erfolgten mehrere Belagerungen. Schließlich zerstörte Landvogt Jaroslav III. von Sternberg die Burg im August 1468. Einige Jahre später folgte der Wiederaufbau unter dem damaligen Oberlausitzer Landvogt.
Im Jahr 1589 brannte das Bauwerk vollständig ab. Das Feuer entstand während Malerarbeiten mit offenem Licht. Der damalige Besitzer, Seyfried von Promnitz, beauftragte daraufhin den Bau eines Schlosses. Anstelle der ehemaligen Wasserburg entstand ein dreistöckiges, schlichtes Renaissance-Schloss in Hufeisen-Form. Noch heute siehst Du einen Giebel aus dieser Zeit. Im Dreißigjährigen Krieg steckten die Schweden das Schloss in Brand.
1727 erfolgte eine größere Umgestaltung der Schlossanlage unter der Reichsfürstin Ursula Katharina von Teschen. Der Umbau betraf hauptsächlich den rechten Flügel, während der linke Teil des Baus bis heute weitgehend unverändert blieb. Die damalige Besitzerin der Herrschaft von Hoyerswerda initiierte barocke Anbauten. Rechts neben dem Schloss entstand ein neues Gebäude in Form eines Triangels. Ein heute noch erhaltenes Barockportal diente als Bindeglied zwischen den beiden Gebäudeteilen.
Seit 1781 befindet sich die Schlossanlage in öffentlichem Besitz. Der bislang letzte größere Umbau am Schloss Hoyerswerda fand von 1907 bis 1915 statt. Erste Sanierungsarbeiten folgten in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts. 1952 zog das Heimatmuseum von Hoyerswerda ins Schloss. Auf zwei Etagen erhältst Du einen Einblick in die Stadtgeschichte.
Dauerausstellungen im Stadtmuseum von Hoyerswerda
Das Stadtmuseum beherbergt mehrere Dauerausstellungen. In der Ausstellung „ErlebnisReich“ erhältst Du einen interaktiven Einblick in die Stadtgeschichte. Die Stationen führen Dich von der ersten Besiedelung bis zur Gegenwart. Im „LehrReich“ erwarten Dich sechs unterschiedliche Ausstellungsräume, die einen Blick auf die sieben Jahrzehnte umfassende Geschichte von Hoyerswerda werfen. Authentische Objekte, Video- und Hörstationen sowie Fotos versprechen einen abwechslungsreichen Rückblick in die Vergangenheit.
Eine für 2020 geplante Ausstellung namens „ErinnerungsReich“ dient als Schaudepot zur Ur- und Frühgeschichte. Darüber hinaus bietet das Museum eine Dauerausstellung zu den sorbischen Wurzeln von Hoyerswerda. Im Abschnitt „AbwechslungsReich“ präsentieren sich den Besuchern wechselnde Sonderausstellungen. Bei Interesse stehen unterschiedliche Führungen durch Schloss und Museum zur Auswahl.
Informationen zum Zoo Hoyerswerda
Der heutige Zoo Hoyerswerda im früheren Schlosspark entstand sukzessive seit den 1950er-Jahren. Auf einer Fläche von sechs Hektar beherbergt der Zoo rund 1.100 Tiere. Darunter befinden sich zwei Braunbären, ein sibirischer Tiger, Kubakrokodil, Chapman-Zebras, Zwergflusspferde, Schlangen und ein China-Leopard. Am Stadtkindertag im Sommer verwandelt sich der Zoo in einen großen Spielplatz.
Adressen:
Schloss und Stadtmuseum Hoyerswerda
Schloßplatz 1
02977 Hoyerswerda
Tel.: 03571 / 209 37 500
E-Mail: info@museum-hy.de
Zoo Hoyerswerda
Am Haag 20
02977 Hoyerswerda
Tel.: 03571 / 47 63 700
(Wir verwenden Google Maps, bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung.)