Das Sorbische Museum (Serbski muzej) ist das Nationalmuseum der Sorben. Bei einem Besuch entdecken Reisende zahlreiche materielle Zeugnisse der sorbischen Kulturgeschichte. Auf drei Etagen informiert die Dauerausstellung über die Herkunft der Sorben und deren Lebensweise. Dabei spielen auch die Sprache, die Literatur und die Kunst eine wesentliche Rolle. Zudem haben die Sorben viele interessante Bräuche. Sehenswert ist vor allem die Trachtensammlung. Hier können große und kleine Besucher die zauberhaften Gewänder betrachten, erfahren interessante Details zu deren Fertigung und Bedeutung. Hinzu kommt eine Galerie, die zahlreiche Werke der sorbischen bildenden Kunst zeigt.
Wissenswertes über das Sorbische Museum im Überblick
Das Sorbisches Museum ist Mitglied im Sächsischen Museumsbund und eine Einrichtung des Landkreises Bautzen. Es befindet sich auf dem Gelände der stattlichen Ortenburg. An 13 Stationen erfahren Besucher mehr über die Sorben, deren Lebensweise, Bräuche und Kultur. Über einen Audioguide erhalten sie dazu wissenswerte Informationen, um sich einen groben Überblick über die westslawische Ethnie und die Ausstellungsstücke zu verschaffen. Dabei gibt es neben der Dauerausstellung auf einer Fläche von 830 m² regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen auf 220 m². Diese bieten einen Einblick in die regionale Geschichte und zeitgenössische Kunst der slawischen Minderheit. Zudem befassen sich einige Ausstellungsteile mit dem kulturellen Reichtum benachbarter Völker.
Das können Besucher im Nationalmuseum der Sorben entdecken
Im Sorbischen Museum in Bautzen erfahren Besucher Wissenswertes über die sorbische:
- Literatur,
- Kunst,
- Sprache,
- Geschichte und
- Musik.
Sie lauschen Beispielen der Volksmusik oder schauen sich historisches Filmmaterial an, das die Geschichte lebendig macht.
Dabei geht es auch um die Feiertags- und Arbeitswelt sowie die Bräuche und Traditionen im Leben der Sorben. Um sich einen detaillierten Überblick über die Kultur der in Deutschland lebenden slawischen Minderheit zu verschaffen, informieren sich Ausstellungsbesucher an verschiedenen Stationen zu Wohn-, Bau- und Wirtschaftsweise der Sorben. Dabei spiegeln die hübsch bemalten Bauernmöbel und typischer Hausrat die häusliche Lebenswelt der Sorben wider. Hinzu kommen wichtige Wirtschafts- und Arbeitsgeräte. Viele Sorben arbeiten in wirtschaftlich wichtigen Bereichen wie der Bienenzucht, Teichwirtschaft und Fischerei. Diese gehören bereits seit dem Mittelalter zu den bedeutenden Wirtschaftszweigen.
Beeindruckend sind die reich verzierten Trachten der Sorbinnen, die sie vor allem an hohen Feiertagen wie dem Osterfest trugen. Sie besitzen volkstümliche Stickereien, die die Näherinnen aufwendig mit Hand einarbeiteten. Traditionelle Volksmusikinstrumente gaben bei den Feierlichkeiten den Ton an und luden zum ausgelassenen Tanz ein.

Zur Geschichte des Sorbischen Museums in Bautzen
Die Sammlung des Museums reicht bis ins Jahr 1856 zurück. Damals entstand eine Sektion für Altertumskunde bei der Maćica Serbska, einer sorbischen wissenschaftlichen Gesellschaft. Sie umfasste sorbische Sprachdenkmäler und archäologische Artefakte. Sprachwissenschaftler und Volkskundler Dr. Ernst Mucke übernahm damals die Leitung und erweiterte die Sammlung um volkskundliche Exponate. Er war bestrebt ein Museum zu entwickeln, das Mittelpunkt eines kulturellen Zentrums ist, das Buchhandlung, Druckerei, Vereinssaal und Gaststätte vereinte.
Möglich war das jedoch erst 1900 mit dem Bau des Wendischen Hauses (Serbski dom). 1937 verboten die Nazis das öffentliche sorbische Leben. 1941/1942 kam es zur Auflösung des Wendischen Museums. Da das Gebäude die letzten Kriegstage nicht überstand, fand die Sammlung 1974 schließlich ein neues Zuhause im Salzhaus auf der Ortenburg.
Das macht das Sorbischen Museums in Bautzen so besonders
Das Sorbische Museum entstand bereits 1856. Hier entdecken Besucher eine einzigartige Sammlung sorbischer Trachten. Die ältesten darunter stammen weit aus dem 18. Jahrhundert und sind wertvolle Zeugnisse der sorbischen Kultur. Hinzu kommen zahlreiche Exponate der bildenden Kunst. Neben einem klassischen Rundgang mit Audioguide oder einer Führung lockt das Museum mit zahlreichen Veranstaltungen Gäste aus nah und fern nach Bautzen. Im Festsaal finden Konzerte statt, die einen lebendigen Eindruck der musikalischen Landschaft der Sorben vermittelt. Er ist reich geschmückt mit Gemälden sorbischer Wissenschaftler und Schriftsteller. Die Vitrinen beherbergen wertvolle Faksimile, Druckwerke und Werke der literarischen Moderne. Auf der Galerie schmökern Gäste in den Büchern oder gönnen sich eine kleine Ruhepause.
Bei einem Besuch des Sorbischen Museums kommen kleine Gäste nicht zu kurz. Um komplexe Zusammenhänger besser zu verstehen, gibt es für den Nachwuchs einen animierten Audioguide. Fünf Sagengestalten führen spannend und teils humorvoll durch die Räume. Im Bereich „Kinderzeit früher“ im Westflügel der dritten Etage tauchen Besucher in die Vergangenheit ein. Das museumspädagogische Kabinett bietet Raum für Projekte mit Kindern.
Fotos: Copyright: Mario Förster