Clicky

Oberlausitzer Bergweg – 12 schöne Stationen für eine Wanderung

nonnenfelsen Oberlausitzer Bergweg06

Annikas 12 schönste Stationen auf dem Oberlausitzer Bergweg

Wir zeigen Dir die Highlights des Oberlausitzer Bergweg, ein einzigartiges Natur- und Wandererlebnis inmitten der beeindruckenden Landschaft im Osten Sachsen. Mit seinen rund 107 km Länge führt der idyllische Wanderweg vom charmanten Töpferort Neukirch bis hin zur historischen Stadt Zittau, gelegen im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien. Wir folgen Annika auf ihrer Wanderung über den Oberlausitzer Bergweg und ihre 12 schönsten Stationen – wir möchten Euch zum Entdecken inspirieren:

Annika Heine autorin bloggerin

Natur – Geschichte – Einsamkeit, all das versprach ich mir von einer Wandertour auf dem Oberlausitzer Bergweg. Mit jeder Menge Wandererfahrung im Gepäck, zum Teil aus Tagestouren, zum Teil aber auch aus der mehrtägigen Wanderung über den Malerweg in der Sächsischen Schweiz 2022, bereitete ich mich schon früh im Jahr auf meine Reise vor. Obwohl ich in Sachsen schon viel gesehen hatte, gehörte die Oberlausitz bis dato zu den Landstrichen, die mir fast gänzlich unbekannt waren.

Sachsen ist meine Heimat, geboren im Westerzgebirge, mittlerweile in Leipzig zu Hause, erkunde ich den Freistaat seit einigen Jahren wann es mir nur irgendwie möglich ist.

6 Etappen, ca. 130 km und ein herausforderndes Höhenprofil, eine perfekte Frühsommertour. Ganz bewusst entschied ich mich dieses Mal allein zu wandern, um den Kopf frei zu bekommen und einmal ganz bei mir zu sein.

Unterkünfte in Bergbauden und Wanderhotels waren schnell gefunden und glücklicherweise bei meiner Buchung im März 2023 auch noch komplett verfügbar. Die Preise erschienen mir absolut vernünftig. Die Anreise per Bahn, von Leipzig aus, zum Start- und Endpunkt meiner Tour war durch recht gute Verbindungen ebenfalls gegeben. Alle Hürden überwunden, so konnte es also endlich losgehen!

Oberlausitzer Bergweg – Das Wichtigste in Kürze

Der Oberlausitzer Bergweg ist in mehrere gut zu bewältigende Etappen unterteilt und bietet atemberaubende Ausblicke, die das Herz jedes Wanderers höher schlagen lassen. Mit einem Höhenunterschied von etwa 600 m folgt die Route den sanften Wellen des Oberlausitzer Berglandes, hinauf bis zu den höchsten Gipfeln des Zittauer Gebirges, der Lausche und dem Hochwald. Dabei führt der Oberlausitzer Bergweg durch eine Landschaft, die die Natur selbst aus Granit, Sandstein und Vulkanit modelliert hat. Wälder und Wiesen bedecken die Hügel und zahlreiche Felsen, wie die Nonnenfelsen und der Scharfenstein ragen stolz empor.

Neben der atemberaubenden Natur bietet der Oberlausitzer Bergweg auch vielfältige kulturelle Entdeckungen. Von den einzigartigen Umgebindehäusern in den Dörfern wie Großschönau, über die Burg- und Klosterruine auf dem Berg Oybin, bis hin zur Zittauer Schmalspurbahn, die auch die hartgesottensten Wanderer zum Zusteigen verführt.

Ihr könnt Annika auch hier auf Instagram folgen und interessante Orte in Sachsen entdecken.

Der Grenzweg zwischen Deutschland und Tschechien – Etappe 1 –

Grenzweg zwischen Deutschland und Tschechien 01

Die erste Etappe verläuft in der zweiten Hälfte zum Großteil auf dem Grenzweg zwischen Deutschland und Tschechien entlang. Nicht nur der Gedanke an diesem Tag zigfach die Grenze überquert zu haben, auch die malerische, ursprüngliche Natur und die Einsamkeit haben mich auf diesem Teilstück der Wanderung besonders fasziniert und boten einen perfekten Einstieg für die kommenden Tage. Keine Menschenseele habe ich hier auf über 10 km Wanderung getroffen. Ich weiß nicht wann und ob mir das überhaupt jemals irgendwo passiert ist.

Sohland an der Spree – Endpunkt der Etappe 1

Da ich kaum Zeit hatte mir Neukirch in der Lausitz, den Startpunkt des Bergwegs, anzuschauen, nahm ich mir für Sohland an der Spree etwas mehr Zeit. Ich schlenderte durch die Gassen und entdeckte wunderschöne Umgebindehäuser mit herrlich aufwendigen Schieferfassaden, sowie den hübschen Marktplatz in der Ortsmitte, mit einer der ältesten Kirchen der Umgebung.

Hier in Sohland an der Spree merkte ich das erste Mal richtig, dass ich nun wirklich in der Oberlausitz angekommen war. Durch den Schlosspark ging es hinunter zum Schloss Mittelsohland, was zum damaligen Zeitpunkt restauriert wurde. Weiterhin sehenswert ist das Wahrzeichen Sohlands an der Spree, die Himmelsbrücke. Seit 1896 erscheint sie mit ihrer unverwechselbaren Form im Gemeindewappen.

Kälbersteine – Etappe 2 –

oberlausitzerbergweg Kaelbersteine 05

Die Kälbersteine erreicht man nach etwa 10 km Wegstrecke auf der 2. Etappe. Von 487 m ü.NHN hat man einen schönen Blick auf Schirgiswalde-Kirschau und Crostau. Sie bilden den westlichen Ausläufer der Bieleboh-Kette und dienen auch als Klettersteige. Vor etwa 15 Jahren wurde hier, wie auch an anderen Felsen der Oberlausitz, ein sogenanntes „Sonnenphänomen“ untersucht. Die Sonne strahlt zu unterschiedlichen Tageszeiten durch verschiedene Öffnungen und Spalten in den Kälbersteine. Diese Sichtöffnungen bieten die Möglichkeit zur Bestimmung der Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen. Dieser Ort ist sagenumwoben und wild romantisch, hier sollte man auf jeden Fall eine Pause einlegen.

Bio-Berggasthof „Beckenbergbaude“ – Endpunkt der Etappe 3

Zugegeben, die 3. Etappe des Bergwegs war für mich die schwächste. Sie hatte kaum Highlights zu bieten und die Wege waren teils durch Forstmaschinen, teils durch Dornenhecken, eher abenteuerlich als schön. Nur die letzten Kilometer, als es hinunter nach Eibau ging und man einen fantastischen Ausblick auf den Ort hatte, wurde die Laune wieder etwas besser. Meine Unterkunft, die „Beckenbergbaude“ fand ich auf dem Beckenberg im Südosten von Eibau. Schon der Empfang war äußerst freundlich, mir wurde mein Zimmer gezeigt, was einladend, groß und sauber war. Nach 27 km eine reine Wohltat, endlich die Füße hochlegen zu können. Für das Abendessen hatte ich mir im Gasthof einen Tisch reservieren lassen und war sehr überrascht, was die tolle Speisekarte alles so zu bieten hatte. Von Halloumi-Burger und Gemüsenudeln, über Whiskey-Nackensteak und Sülze, ist hier wirklich für jeden Gaumen etwas dabei gewesen. Slowfood und 100% Bio, die „Beckenbergbaude“ zeigt, dass dieses Konzept auch hier in der Oberlausitz bestens funktioniert.

Nach einer sehr erholsamen und ruhigen Nacht, erwartete mich noch ein besonders liebevolles Frühstück, dessen Zutaten ich am Abend zuvor auf einem Fragebogen ankreuzen durfte. Zum Abschluss ein netter Plausch mit dem Inhaber der Lokalität André Meyer, und mir war klar, dass dies die beste Übernachtung sein würde, die ich auf dem Bergweg hatte und haben werde. Ich möchte hier meine wärmste Empfehlung aussprechen und komme sehr gerne wieder!

Die Windmühlen in Oderwitz – Etappe 4 –

Windmuehlen in Oderwitz

Gern hätte ich auch auf der 4. Etappe noch etwas mehr Zeit gehabt, wusste aber bereits am Morgen, dass ich wieder fast 30 km zu gehen hatte. So wollte ich trotzdem die Neumannmühle in Oberoderwitz anschauen. Eine der Bockwindmühlen, für die die Oberlausitz so bekannt ist. Oderwitz, das „Dorf der drei Bockwindmühlen“, ist der einzige Ort in Deutschland, in dem man drei restaurierte Bockwindmühlen vorfindet. Ein kleiner Umweg führte mich auf den Kühnelberg, direkt vor die Neumannmühle, die in privater Hand zu sein scheint. Leider war niemand vor Ort, der mir hätte etwas über die schöne Mühle erzählen können. Auf Anfrage könne die Mühle wohl besichtigt werden, erfuhr ich später im Internet. Ein weiterer Grund nochmal herzukommen.

Großschönau – Etappe 4 –

Der malerische Ort Großschönau, mit seinen aufwendig gepflasterten Straßen, gehört zur „Oberlausitzer Umgebindehausstraße“ und seit 2015 auch zur „Deutschen Fachwerkstraße“. Mit über 660 Umgebindehäusern hat Großschönau das größte zusammenhängende und intakte Ensemble dieser Art inne. Die Häuser wurden aufwendig saniert und liebevoll dekoriert, jedes einzelne Bauwerk strahlt seinen eigenen Charme aus. Ich konnte mich kaum sattsehen an den verzierten Fensterrahmen, Türstöcken und den hübschen Fassaden. Man fühlt sich authentisch in der Zeit zurückversetzt und genau das liebe ich an diesen alten Gemäuern.

Die Lausche – Etappe 4 –

Der Berggipfel der Lausche gehört nicht direkt zum Oberlausitzer Bergweg, weil die Wanderung darunter auf dem Kammweg entlangführt. Dennoch war er für mich aber ein absolutes Muss, da ich den höchsten Gipfel der Oberlausitz (793 m ü.NHN) unmöglich außen vorlassen wollte.

Lausche Oberlausitzer Bergweg

Die 4. Etappe ist auch die längste, die Lausche liegt auf den letzten beiden Kilometern und ich merkte bereits am Nachmittag, dass meine Kräfte für diesen Tag im Grunde schon aufgebraucht waren. Als ich dann mehr oder weniger gewollt auch noch den härtesten Aufstieg über die Geröllhalde wählte, musste ich schweren Herzens an diesem Tag aufgeben. Allein, auf allen Vieren, mit einem 15kg Rucksack auf losen Steinen einen Hang hinaufzuklettern, ist nicht die beste Idee. Ich übernachtete in Waltersdorf und startete direkt am nächsten Morgen frisch ausgeruht einen neuen Versuch, dieses Mal über den ausgewiesenen Weg. Der Aufstieg ist steil, keine Frage, aber machbar. Außerdem entschädigt der atemberaubende Blick bei gutem Wetter auf dem Gipfel für alle Strapazen.

Nonnenfelsen & Zigeunerstuben – Etappe 5 –

Mit der 5. Etappe ging es dann auch mitten hinein ins Zittauer Gebirge. Die Nonnenfelsen erreicht man bereits nach ca. 2 km Wegstrecke von Waltersdorf aus. Eigentlich wartete ich nur darauf, dass irgendwo Kobolde und Feen aus den Felsspalten springen würden, so verzaubert war ich von der tollen Atmosphäre. Über gut befestigte Treppen kommt man recht bequem auf den Gipfel und hat einen herrlichen Blick hinab auf Jonsdorf. Wenn man Glück hat, kann man sogar ein paar mutige Kletterer beobachten, die einen der zahlreichen Klettersteige erklimmen.

Setzt man den Weg Richtung Oybin fort, kommt man nur wenig später an die sogenannten „Zigeunerstuben“, eine weitere atemberaubende Felsengasse, die die 5. Etappe des Oberlausitzer Bergwegs zu meiner Lieblingsetappe gemacht hat.

Kelchstein – Etappe 5

Nicht weit vom Ende der 5. Etappe, gibt es noch eine weitere Sehenswürdigkeit zu bestaunen. Direkt an der Kammstraße, die hinunter nach Oybin führt, findet man den „Kelchstein“, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Form auch „Pilzstein“ genannt wird. Der Klettersteig, der zum Gipfel führt, ist der schwerste, den das Zittauer Gebirge zu bieten hat. Wirklich bemerkenswert, was die Natur so an Formen, Farben und Figuren zustande bringen kann.

Kleiner Tipp: Sollte man nicht gut zu Fuß unterwegs sein, ist der „Kelchstein“ trotzdem gut zu besichtigen, ein kleiner Parkplatz befindet sich direkt vor der Felsformation.

Burg & Kloster Oybin – Etappe 6

Der sagenumwobene Oybin, Motiv so vieler Maler und Künstler, durfte auf meiner Reise natürlich nicht fehlen. Ich war genauso sehr begeistert, wie so viele andere Abenteurer vor mir. Lest hier, alles zur Burg und zum Kloster

burg oybin
Burg Oybin

Scharfenstein – Etappe 6

Das „Oberlausitzer Matterhorn“, sozusagen die Miniaturausgabe seines großen Vorbilds in der Schweiz, bietet meiner Meinung nach einen der besten Ausblicke auf dem kompletten Oberlausitzer Bergweg. Bei guter Sicht, kann man bis zu den Tschechischen Nachbarn schauen, sieht die eindrucksvollen Felsen des Zittauer Gebirges und kann den wunderschönen Ort Oybin noch einmal von oben betrachten. Der Aufstieg ist knackig, aber nicht zu lang und lohnt sich definitiv!

Dreiländereck – Etappe 6

Sozusagen auf der Zielgeraden nach Zittau, passiert man das Dreiländereck Deutschland – Tschechien – Polen. Hier wehen die Fahnen aller drei Länder und die Europa-Flagge. Ein tolles Gefühl, dass die Nationen hier so friedlich, nur getrennt durch die Lausitzer Neiße, nebeneinander leben. Die Radwege sind hier sehr gut ausgebaut, sodass man die komplette Euroregion Neiße ganz wunderbar mit dem Drahtesel erkunden kann.

dreinlaendereck

Sechs Tage lang hatte ich die Möglichkeit die verwunschene Oberlausitz zu erkunden, ich habe so viel gesehen und nachhaltige Eindrücke mit nach Hause genommen. Das war definitiv nicht mein letzter Besuch im Osten von Sachsen. Viele Sehenswürdigkeiten habe ich einfach nicht geschafft, die Liste wurde von Tag zu Tag länger und schreit förmlich danach, von mir in den nächsten Monaten und Jahren noch erkundet zu werden. Ich habe tolle Gastfreundschaft erlebt, liebenswerte Menschen kennengelernt und war zu Hause in der Natur. Was will man mehr?!

Annikas Highlights auf dem Oberlausitzer Bergweg

7 interessante Fakten zum Oberlausitzer Bergweg

  1. Länge und Höhenunterschied: Mit einer Länge von fast 107 Kilometern und einem Höhenunterschied von 600 Metern bietet der Oberlausitzer Bergweg eine anspruchsvolle, aber gut zu bewältigende Wanderung durch das idyllische Oberlausitzer Bergland und das Zittauer Gebirge.
  2. Die höchsten Gipfel: Die Route führt zu den höchsten Gipfeln der Region: der Lausche und dem Hochwald. Beide sind Teil des Zittauer Gebirges und bieten atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft.
  3. Geologische Vielfalt: Der Weg führt durch verschiedene Landschaftsformen, geformt aus Granit, Sandstein und Vulkanit. Diese natürlichen Elemente schaffen einzigartige Landschaftsbilder und bieten fantastische Kletter- und Wandermöglichkeiten.
  4. Einzigartige Bauwerke: Der Oberlausitzer Bergweg führt an den charakteristischen Umgebindehäusern vorbei. Diese Häuser sind eine besondere Form des Fachwerkhauses und in Europa einzigartig. Sie prägen das Bild vieler Dörfer in der Oberlausitz.
  5. Historische Orte: Ein Höhepunkt des Weges ist die mittelalterliche Stadt Zittau, die im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien liegt. Hier kann man die berühmten Fastentücher bestaunen, die zu den wichtigsten kulturellen Schätzen der Stadt gehören.
  6. Burg- und Klosterruine Oybin: Auf dem Weg hinauf zum Berg Oybin trifft man auf die Ruinen einer ehemaligen Burg und eines Klosters, die bereits im 19. Jahrhundert von den Romantikern als malerische Motive entdeckt wurden.
  7. Zittauer Schmalspurbahn: Eine der Attraktionen entlang des Weges ist die Zittauer Schmalspurbahn. Sie verbindet die Städte Zittau, Oybin und Jonsdorf und bietet Wanderern eine reizvolle Möglichkeit, Teile der Strecke auf historische Weise zurückzulegen.

Touristinfo zum Oberlausitzer Bergweg

Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge
Markt 9 | 02763 Zittau | Tel: +49 (0) 3583 549940
tourismuszentrum@zittauer-gebirge.com
www.zittauer-gebirge.com

Alle Fotos und Text copyright: Annika Heine, Mario Förster

fd651354ed74466d9acda8e2e0d3c751

Mehr Erlebnisse für Kinder

Ausflugstipps in anderen Städten

Verbraucherhinweis: Alle Links und Produkte markiert mit * oder sind Partnerlinks. Wir bekommen dadurch eine Provision. Der Endpreis für den Kunden ändert sich nicht. Der Einsatz von Partnerlinks hat keinen Einfluß auf den redaktionellen Text.