Das Ausflugsziel Königshainer Berge
Das Landschaftsschutzgebiet Königshainer Berge befindet sich im Osten der Oberlausitz und gehört zum Landkreis Görlitz. Die Königshainer Berge sind ein Granitgebiet in dem freistehende durch Erosion geformte Felsformationen aus der Erde ragten. Das Gebiet umschließt die Gemeinde Königshain und ist etwa 50 km² groß und zu weiten Teilen bewaldet. Einige eindrucksvolle Felsformationen sind noch gut erhalten, viele der Granitfelsen wurden durch den Granitabbau entfernt, dadurch sind wunderschöne mit Wasser gefüllte Steinbrüche, wie der Firstensteinbruch, der Hamannbruch und der Thadenbruch, entstanden.

[lwptoc skipHeadingLevel=“h1,h2,h4,h5,h6″]
Zu den eindrucksvollsten Felsformationen der Königshainer Berge gehören der Firstenstein, der Hochstein und der Totenstein. Die höchste Erhebung sind die Kämpferberge 415 m ü. NHN, die zweihöchste Erhebung ist der Hochstein mit 406 m ü. NHN. Die Königshainer Berge sind heute ein beliebtes Ausflugsziel, wir zeigen Euch was es hier alles zu erleben gibt.

Wissen & Sehenswertes

Sommer und Winter Impressionen
Historisches über die Königshainer Berge
Die Granitfelsen der Königshainer Berge stellen Überreste einer großen Felsformation dar, heute sind es Reste des über 200 Jahre lang betriebenen Granitabbau. Ursprünglich standen an diesem Ort 100 Felstürme. Sie waren nahezu 24 Meter hoch und ragten frei stehend in den Himmel. Der berühmte Granit aus Königshain diente z.b. als Material für den Berliner Reichstag. Auch das Leuchtfeuer Kap Arkona, der Leuchtturm auf der Halbinsel Wittow (Rügen) bestand aus dem Gestein. Arbeiter verwendeten es bereits 1842 zur Herstellung des Bürgersteigs vor dem Berliner Schloss.

Aus dem Königshainer Granit besteht die Uferschutzmauer auf Helgoland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nutzten die Arbeiter den Granit im Dynamo-Stadion in Berlin, in verschiedenen S-Bahnhöfen der Hauptstadt sowie im Ehrenmal der Sowjetunion in Treptow. Viele Bauten, die Du im nahen Görlitz entdeckst, bestehen aus diesem Material. Die Umgebung ist seit 1930 Naturschutzgebiet. Der Betrieb des Steinbruchs endete 1975. Bruchwände und frei stehende Felsen sind seit den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts ein beliebter Ort für Kletterer. Den Hochstein umgebend befinden sich acht einzeln stehende, natürliche Felsen.
Wandern, Erholen und Natur geniessen
Königshainer Berge heute
Heute sind die Königshainer Berge ein beliebtes Naherholungs- und Ausflugsgebiet , die Nähe zur Stadt Görlitz und die fast unerschlossene Natur ziehen jährlich viele Einheimische und Touristen hierher. Die zahlreichen mit Wasser gefüllten Steinbrüche und Löcher errinnern an den einstigen Granitabbau und sind wunderschöne Fotomotive. Das Granitabbaumuseum informiert über die Geschichte der Königshainer Granitfelsen und das ehemalige Abbaugebiet. Hinzu kommen ein Lehrpfad sowie eine Freiluftausstellung. → Wanderung in den Königshainer Bergen

Am Hochstein finden Ausflügler einen eisernen Aussichtsturm, für Kinder erkletterbare Felstürme, sowie die Hochsteinbaude mit kulinarischen Angebot. Da vieles noch nicht erschlossen ist, sollten besonders Ausflügler um ihre Verantwortung wissen und nur die beschilderten Parkplätze nutzen und die Natur nicht verschmutzen.

Steinbrüche in den Königshainer Bergen
- Firstensteinbruch
- Thadenbruch
- Hamannbruch
- Rubelbruch
- Müllerbruch
- Steinbruch Nirwana / Jenichenbruch

Felsformationen in den Königshainer Bergen
- Firstenstein
- Totenstein
- Schwalbenberg
- Kuckucksstein
- Kaffeekrug
- Opfersteine

Historische Ziele & Sehenswürdigkeiten
- Schachmannsäule
- Steinerner Tisch
- Granitabbaumuseum
- Aussichtsturm am Hochstein
- Berggasthof Hochsteinbaude

Kleine Wandertour durch die Königshainer Berge
Diese kleine Wandertour durch die Königshainer Berge dauert ca. 2 Stunden und führt über eine Strecke von 5,4 km. Die Wandertour eignet sich auch für Familien mit Kindern und zeigt eindrucksvoll die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in den Königshainer Bergen.
Die Wanderung startet an der Straße nach Thiemendorf, Abfahrt dahin nach dem Firstenstein. Vorbei an eindrucksvollen Steinbrüchen und Felsformationen erlebt ihr das Naturparadies Königshainer Berge. Ihr kommt in der Hälfte am Hochstein und der Hochsteinbaude an und könnt dort eine Rast machen. Wenn ihr mit Kindern wandert solltest ihr ungefähr 3 Stunden einplanen. Vom Startpunkt Thiemendorfer Strasse und vom Aussichtsturm Hochstein habt ihr eine wunderbare Sicht auf das Neisseland Richtung Görlitz. Tolle Fotospots sind die Königshainer Steinbrüche und Felsen.
Alle Felsen & Steinbrüche in den Königshainer Bergen
Hier zeigen wir Dir nochmal alle Felsformationen und Steinbrüche, sowie weitere Ziele in den Königshainer Bergen.
Totenstein
Die Totenstein Felsengruppe ist etwa zehn Meter hoch und liegt 373 m ü. NHN. Die Felsformation kann heute über eine Stahltreppe bestiegen werden, Kinder sollten sich auf der Felsenspitze vorsichtig bewegen. Wanderer erreichen den Totenstein über die Anfahrt Königshain Bahnhof, Parkplatz und über Richtung Thiemendorf, Königshainer Strasse. Vom Totenstein bis zum Firstenstein sowie bis zum Berggasthof sind es ca. 20 Minuten Gehzeit.

Entdeckt wurde der Totenstein im 17. Jahrhundert. In der Früh- und Urgeschichte diente er als Kultplatz. Der Totenstein ist als Boden- und Naturdenkmal geschützt. Carl Adolph Gottlob von Schachmann fand zahlreiche Zeugnisse wie Pfeilspitzen, Keramikscherben und Schmuckreste aus Bronze, die aus der frühen Eiszeit oder mittleren Bronzezeit stammen. Sie sind mehr als drei Jahrtausende alt. Zudem fanden Archäologen spät- und hochmittelalterliche Keramikscherben. Friedrich Wilhelm der IV. ernannte den Ort zum „Denkmal der Vorzeit“. Der preußische König besuchte den Totenstein 1844. Seither steht er unter Denkmalschutz.

Thadenbruch
Der Thadenbruch Steinbruch ist der größte Steinbruch in den Königshainer Bergen. Die einmalige azurblaue Färbung des Thadenbruchsees liegt an dem sehr sauberen Wasser und der Tiefe des Bruches in dem sich durch die Lichtstreuung und Reflektion die blauen Lichtanteile brechen und zu diesem einmaligen Anblick führen.

Hamannbruch
Der Hamannbruch in den Königshainer Bergen gehört zu einem der ältesten und größten Brüchen. Nach Aussagen alter Steinarbeiter liegt die Förderung und der Granitabbau hier vor dem Jahr 1900.

Firstenstein
Einer der höchsten Felsen der Königshainer Berge ist der Firstenstein. Er war bekannt unter dem Namen Mittags- oder Scheffelstein. Ab 1920 galt er als Naturdenkmal. In den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurde er bei Steinbrucharbeiten eingerissen.

Firstensteinbruch
Der dreigeteilte Firstensteinbruch gehört zu den größten Steinbrüchen in den Königshainer Bergen, er liegt unterhalb der Kuppe der Felsformation Firstenstein. Die Anwohner nennen das Areal Lehmloch, da sich ein hoher Anteil an Lehm im Gestein befindet. Das Wasser erreicht im Firstensteinbruch eine Tiefe von 15 Meter.

Müllerbruch
Der Müllerbruch liegt an der nördlichen Seite der Königshainer Berge in direkter Nähe des Granitabbaumuseums. Dieser Steinbruch unterscheidet sich von allen anderen Steinbrüchen, in denen mithilfe von Krantechnik abgebaut wurde. Im Müllerbruch hingegen wurde der Granit mittels sogenannten Hangabbau etagenweise nach unten abgebbaut. Dadurch entstanden die charakteristischen Etagen.

Kuckuckstein
Dieser Felsen befindet sich 500 Meter entfernt vom Totenstein. Er ähnelt einem kleinen Vogelkopf und besitzt ein künstliches Sichtloch, dass ein Auge darstellt. Ein Kupferstich aus dem Jahr 1780 belegt die nachträglich hinzugefügte Öffnung. Zu Zeiten der Wintersonnenwende sammelt sich darin die Nachmittagssonne. Der Kuckuckstein ist ein beliebtes Motiv von Fotografen und Besuchern. Der Schnabel der Gesteinsformation zeigt in Richtung Totenstein. Die Südseite des Steins ähnelt einem ergonomischen Sitz. Von dieser Position aus sehen Besucher die Morgensonne zu Beginn des Herbst- und Frühlingsanfangs. Vier Meter in südlicher Richtung erhaschen Wanderer von einem sitzplatzartigen Stein aus, die Morgensonne zur Zeit der Sommersonnenwende in der Öffnung neben dem künstlichen Auge des Kuckucksteins.

Kaffeekrug
Der Kaffeekrug ist die volkstümliche Bezeichnung einer Felsformation am Hamannbruch in den Königshainer Bergen. Von unten aus betrachtet sieht die Spitze dieser Granitwand aus wie ein Kaffeekännchen.

Die Fotos zeigen die Felsformation „Kaffeekrug“ die ihren Namen erhielt weil der Felsen einer Kaffeekanne ähnlich sieht. An diesem Felsen kann man den Ausblick zum Hamannbruch genießen.
Die Opfersteine
Diese Formationen befinden sich zwischen Eichberg und Biesig. Bei dem ersten Opferstein handelt es sich um einen ein Meter hohen und zwei Meter breiten rechteckigen Stein. Unweit entfernt steht ein weiterer kleinerer Stein. Auf den Gebilden fanden Opfer- und Kulthandlungen zur slawischen Zeit statt. Sie stehen unter Denkmalschutz.
Schachmannsäule
Die Schachmannsäule befand sich ursprünglich oberhalb des Firstensteins. Sie ehrte Carl Adolph Gottlob von Schachmann (1725–1789). Der Gutsbesitzer war ein Pionier der Görlitzer Wissenschaft, der das Gebiet erschloss. Er veröffentlichte 1780 das Buch „Beobachtungen über das Gebirge bey Koenigshayn in der Oberlausitz“ und berichtete darin von seinen zahlreichen Funden. Die Säule wurde im Zuge des Granitabbaus. An dessen Stelle befindet sich heute der Firstensteinbruch.

Steinerner Tisch
Die Sitzgruppe der „Steinerne Tisch“ mit seiner Feuerstelle stammt wahrscheinlich aus der Zeit des Granitabbaus. Die versteckt gelegene historische „Sitzgruppe“ liegt direkt hinter der Felsformation des Totenstein. Heute können Wanderer diesen außergewöhnlichen Ort für eine Rast nutzen.

Klettersport in den Königshainer Bergen
Görlitzer Kletterer bestiegen bereits in den 50er-Jahren des 19. Jahrhunderts den Teufelsstein und den Totenstein. Seit 1975 gibt es Trainingsrouten im Hamannbruch. Wenige Jahre später erschlossen namhafte Kletterer der Sächsischen Schweiz das Gebiet. Der Weg Schlesierland erreicht den elften Schwierigkeitsgrad. Heute kletterst Du an zehn Steinbruchwänden auf acht Gipfel und freust Dich über mehr als zweihundert Kletterwege. Zudem bietet das Areal Dir viele Wanderwege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Die Hochsteinbaude ist ein schönes Ziel für eine kleine Rast.

Granitabbaumuseum
Das Granitabbaumuseum in den Königshainer Bergen gehört zum Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund und ist in der Zeit von April bis Oktober geöffnet. Das kleine Museum zeigt den Arbeitsalltag und viel Wissenswertes rund um den Granitabbau, sowie einiges über die Geologie der Königshainer Berge.


Granitabbaumuseum Königshainer Berge
Dorfstraße 163 b,
02829 Königshain
Telefon: +49 (0) 35826 60127
Aussichtsturm Königshainer Berge
Der 22 Meter hohe stählerne Aussichtsturm steht am Hochstein in direkter Nähe des Berggasthof Hochsteinbaude. Wer den Aufstiegt über die gut gesicherten Treppen auf den Aussichtsturm wagt erreicht eine eiserne Aussichtsplattform mit einem tollen Blick über die Königshainer Bergen und weit hinaus über die Gemeinde Königshain, über die Dörfer Girbigsdorf und Markersdorf bis nach Görlitz, zur Landeskrone.

– Anzeige –
Urlaub in den Königshainer Bergen
Direkt am Fuße der Königshainer Berge lädt der Königshainer Windmühlenhof mit seinen ganz besonderen Ferienwohnungen ein. Hier erfahren Sie mehr zum Königshainer Windmühlenhof
Berggasthof Hochsteinbaude
Die Hochsteinbaude lädt Wanderer und Ausflügler in den Königshainer Bergen zum Mittag, Abendessen oder Kaffee ein. Die im Jahr 1895 bis 1897 durch Gustav Mühle errichtete „Friedrich Wilhelm Baude“ war schon immer ein beliebter Gasthof. Die heutige Bergbaude erreicht man vom Parkplatz am Alten Bahnhof Königshain zu Fuß in ca. 35 Minuten, aus anderen Richtungen ist der Gasthof ebenfalls über einige Wanderwege erreichbar. Am Gasthof befindet sich der Hochstein und auch der Aussichtsturm mit seiner Plattform. Das Granitabbaumuseum und die Firstensteinbrüche sind in etwa 20 Minuten zu erreichen.
Berggasthof Hochsteinbaude
Dorfstraße 146
02829 Königshain
Telefon: +49 (0) 35826 60116




















Anfahrt & Parken in Königshain
Sehenswertes rund um die Königshainer Berge
Links und Quellen
- Kuckuckstein: www.goetterhand.de/Kuckuckstein
- Kletterinfos: https://www.cehceh.de/climb/koenigshain/
- Wanderrouten: https://www.hochsteinbaude.de/wandern
- https://de.wikipedia.org/