Das Landschaftsschutzgebiet Broumovsko und das Braunauer Bergland befindet sich im Nordosten von Tschechien in der Region Hradec Králové. Diese grenzt an Polen an. Benannt nach der Stadt Broumov, erwartet die Region Besucher mit einer vielseitigen Flora und Fauna. Die Gäste erhalten Einblicke in zahlreiche Landschaften und erleben deren Vielfalt hautnah. Seit dem Jahr 1991 steht das Gebiet rund um Broumov unter Naturschutz.
Broumovsko – malerische Natur im Herzen Tschechiens erleben
Das Sudetengebirge formt die nordische Begrenzung der Tschechischen Republik. Inmitten dieser Landschaft sticht die Region Broumovsko hervor. Sie präsentiert sich als Ort voller Gegensätze: Teils ist sie fruchtbar, teils wild und schwer zugänglich. Weitläufige Gebiete aus Sandstein, welche den Meeresgrund der Mesozoikum-Zeit repräsentieren, beeindrucken durch ihre ausgeprägte Topographie und ein Klima, das für eine Vielzahl einzigartiger Pflanzen und Tiere ideal ist. Landschaftlich geprägt durch Wasserläufe und gesäumt von Reihensiedlungen, die mit bemerkenswerten kirchlichen und volkstümlichen Bauten bestückt sind, offenbart sich in dieser Region eine reiche Geschichte.
Broumovsko | Naturschutzgebiet Braunauer Bergland |
Wo | Ostböhmen, Tschechische Republik |
Höchster Berg | Ruprechtický Špičák 800 m.ü.m |
Fläche | 430 km2 |
Karte | auf Google Maps ansehen |
Besonderheiten | umfasst 2 Naturschutzgebiete und verschiedene Naturdenkmäler |
Sandsteinfelsenstädte | |
Broumovská-Mauern | |
Teplické-Felsen | |
Kontakt | broumovsko.nature.cz |
Ledhujská 59, 549 54 Police nad Metují Telefon: 951 424 820-39 broumovsko@nature.cz | |
Städte | Braunau |
Das Braunauer Bergland bildet einen Teil der innersudetischen Senke. Es erstreckt sich über eine Fläche von 535 Quadratkilometern. Aufgrund der malerischen Landschaft zählt es zu den beliebten Attraktionen für Naturliebhaber und Aktivurlauber. Geografisch gliedert sich die Region in vier Bereiche. Das Halbstädter Bergland geht in das Heidelgebirge (Javoří hory) über. Im Braunauer Kessel fließt der Fluss Steine, der im Tschechischem Stěnava heißt.
Den zweiten Bereich des Naturschutzgebiets bildet das Politzer Bergland, in dem sich das Falkengebirge befindet. Die dritte Region besteht im Politzer Becken. Höhepunkte sind hier die Felsenlabyrinthe Ostaš und Hvzdy. Ebenfalls gehört das Schatzlarer Bergland (Žacléřská vrchovina) zum Landschaftsschutzgebiet. Dieses unterteilt sich in das Radowenzer Bergland und das Habichtsgebirge. Als höchste Erhebung finden Wanderer den 739 Meter hohen Hexenstein vor. Einheimische kennen ihn unter der Bezeichnung „Žaltman“.
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Booking.comZu den außergewöhnlichen Naturerlebnissen des Braunauer Berglands zählen die Felsenstädte. Aus Sandstein geformt, beeindrucken sie mit ihren erinnerungswürdigen Formen. Die bedeutendsten Besuchermagnete sind die Felsenstädte im Falkengebirge sowie die Adersbach-Weckelsdorfer-Felsenstadt. Beide locken Kletterbegeisterte aus aller Welt an.
Bereits im 20. Jahrhundert etablierte sich das Naturschutzgebiet Broumov als Standort zum Sportklettern. Zunächst zog die Gegend überwiegend Kletterer aus Sachsen an. Während der „goldenen Kletterzeiten“ erlangte das Gebiet internationale Bekanntheit. Inzwischen besteigen Sportbegeisterte rund 2.000 Felstürme und -massive. Bis auf wenige Ausnahmen gelten beim Klettern die sächsischen Kletterregeln.
Broumovsko Natur- und Kulturlandschaft im Einklang
Das Braunauer Bergland bietet eine Kombination aus unberührter Idylle und menschlicher Bewirtschaftung. Beide Bereiche gehen hier seit Jahrhunderten Hand in Hand. Das Ergebnis besteht in einer ökologisch und ästhetisch wertvollen Landschaft, die zum Entdecken einlädt. Neben den berühmten Sandsteinfelsenstädten erlangte die Region durch ihr kulturelles Erbe Bekanntheit. Dieses zeigt sich vorwiegend in der religiösen und volkstümlichen Architektur.
Zu den Highlights im Landschaftsschutzgebiet gehören die Adršpašsko-teplické-Felsen. Ebenfalls zieht es Besucher zu den Broumovské-Wänden, die sie durch ihre skurrilen Felsformationen zum Staunen bringen. Das Sandsteinrelief, welches das Braunauer Bergland prägt, wirkt sich auf die Flora und Fauna der Region aus. In der Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume sind seltene und teilweise gefährdete Arten beheimatet.
Highlights, Flora und Fauna im Naturschutzgebiet Braunauer Bergland
Besuchen Urlauber das Landschaftsschutzgebiet, erwartet sie eine vielseitig gestaltete Natur, deren Sandsteinlandschaften ins Auge fallen. Die Felsen befinden sich in einer Höhenlage zwischen 550 und 786 Metern. In den tiefen Schluchten zwischen den Sandsteinfelsen herrschen klimatische Inversionen. Diese bieten zum Teil vom Aussterben bedrohten Arten ein Zuhause.
In den Sandsteinlandschaften im Braunauer Bergland herrscht eine durchschnittliche Temperatur zwischen fünf und sieben Grad Celsius. In den kalten und tiefen Schluchten wachsen üppige Fichtenbestände mit einer alpinen Vegetation. Dagegen erstrecken sich auf den Felsplateaus Kiefernwälder. Preisel- und Heidelbeeren wachsen in diesen Bereichen.
Die Felsen im Braunauer Bergland entstanden in der oberen Kreidezeit aus marinen Sedimenten. Das Relief formte sich unter Einwirkung von Erdbewegungen, Wassererosion, Frost und Eis. Die höchsten Sandsteintürme erreichen eine Höhe von mehr als 100 Metern. In den überstürzten Felsen, in den Schluchten, finden sich lange Pseudocarst-Höhlen.
Rund zwei Kilometer sind die Gangsysteme, welche die Höhle „Teplická jeskyně“ bilden. Mehrere Höhlen im Landschaftsschutzgebiet beherbergen Fledermäuse. Insgesamt siedelten sich zwölf Arten in der Region an. In anderen Höhlen finden sich majestätische Stalagmiten. Tief innerhalb der Felsen rauschen Grundwasserströme. Sie versorgen die Dörfer und Städte in der Region Broumov mit Trinkwasser. Zusätzlich tragen sie zur Trinkwasserversorgung Ostböhmens bei.
Das Braunauer Bergland zeichnet sich durch einen sauren Untergrund und karge Böden aus. In den Sandsteingebieten finden wenige Tierarten gute Überlebensmöglichkeiten. Zu den interessantesten Bewohnern der Region zählen imposante Raubvögel wie Uhu, Falke und Eule. Ebenso baut der Schwarzstorch seine Nester in dieser Gegend. Insgesamt siedeln mehr als 70 Arten an den Sandsteinfelsen.
In den Schluchten haust eine Spinnenart, die noch aus der Eiszeit stammt. Libellen, kleine Amphibien und Reptilien leben zwischen den Felsen und in den kleinen Torfseen.
Das sagen andere zum Naturschutzgebiet Braunauer Bergland










Fotomotiv: © EvaP, bs