Die Zisterzienserinnen-Abtei in der Oberlausitz erleben
Das Kloster St. Marienthal befindet sich im Dreiländereck Deutschland, Tschechien, Polen. Die in Ostritz an der Neiße gelegene Abtei ist im barocken Stil erbaut. Seit dem Jahr 1234 leben im Kloster Zisterzienserinnen gemäß der Regel des Heiligen Benedikts Ora et labora (bete und arbeite). Das Kloster Marienthal lädt das ganze Jahr zu vielfältigen Veranstaltungen und Festen ein. Außerdem sind Bereiche des Klosters für Ausflügler, Familien und Urlauber zum Besuch geöffnet.

Die bewegte Geschichte des Klosters
Am 14. Oktober 1234 gründet Königin Kunigunde von Böhmen das Kloster. Sie schenkt den Nonnen des Zisterzienserordens den Grundbesitz. Im Jahr 1427 zerstören einfallende Hussiten die Klostergebäude. Während der Reformationszeit gelingt es den Schwestern, die Umwandlung des Klosters in ein weltliches Damenstift zu verhindern.

1683 kommt es zur vollständigen Zerstörung des Klosters durch einen Großbrand. Bis zum Jahr 1744 dauert der Wiederaufbau im Barockstil. Der 1728 angelegte Kreuzweg mit dreizehn Stationen existiert bis heute. Anfang des 19. Jahrhunderts umgeht das Kloster die Säkularisation. Ein vertraglicher Schutz des sächsischen Königshauses bewahrt es vor der Auflösung.
Im Jahr 1838 gründen die Zisterzienserinnen eine Schule und ein Waisenhaus. Während des Zweiten Weltkriegs nehmen die Nationalsozialisten einen Großteil des Klosters in Beschlag. Es dient als Lager für die Kinder-Land-Verschickung. Das Potsdamer Abkommen beschließt am 02. August 1945 eine neue Grenze zwischen Polen und Deutschland. Dadurch verliert das Kloster sein Eigentum am polnischen Neißeufer.

Kirchliche Landeigentümer verhindern 1949 die Landesenteignung durch die DDR-Regierung. Sie gründen die kirchliche Landes- und Forstgemeinschaft. Im Jahr 1955 eröffnen die Schwestern ein Heim für geistig behinderte Frauen und Mädchen. 24 Jahre später kommt es zur Gründung eines Wohnheims für geistig behinderte Männer.
Im Jahr 1984 feiert das Kloster sein 750-jähriges Bestehen. Nach Jahren staatlicher Unterdrückung sorgt die Wende für neuen Frieden. 2010 verursacht das bisher schlimmste Hochwasser Schäden in Millionenhöhe. Bis dato sind nicht alle Schäden beseitigt. Heute erhalten Besucher einen Einblick in das Leben der Nonnen. Sie haben die Möglichkeit, zahlreiche Angebote wahrzunehmen.
Die drei wichtigsten Fakten über St. Marienthal
- Die Abtei ist das älteste Zisterzienserinnen-Kloster.
- Es besteht durchgängig seit seiner Gründung.
- Im Besitz des Klosters befindet sich der östlichste Weinberg in Deutschland.

Die Besucherangebote des Klosters St. Marienthal
Auf dem Klostergelände hast Du die Möglichkeit, an einigen Führungen teilzunehmen. Die Kloster-Führung beispielsweise beinhaltet die Besichtigung der Klosterkirche, der Kreuzkapelle und des Informationsraumes. Alternativ nimmst Du mit Deiner Familie am Schausägen im historischen Sägewerk aus dem 19. Jahrhundert teil und besichtigst den Garten der Bibelpflanzen. Weitere Führungen stehen zur Verfügung. Eine Übersicht findest Du hier: http://www.kloster-service.de/Kloster-Service/Fuhrungen_im_Kloster.pdf
Für alle Führungen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Parkmöglichkeiten findest Du auf einem 300 Meter vom Kloster entfernten Parkplatz. Ein beleuchteter Fußweg führt zum Kloster. Auf der Einfahrtfläche zum Kloster herrscht generelles Parkverbot.
Kontaktdaten: Gästepforte vom Kloster St. Marienthal
Telefon: (03 58 23) 773 68 oder 773 85
Website: http://www.kloster-service.de/Kloster-Service/Fuhrungen/fuhrungen.html
Wer mag, hat die Möglichkeit, im Kloster in einem der 13 Gästezimmer im modernisierten „Josefshaus“ zu übernachten. Bei Bedarf bekommst Du zusätzliche Kinderbetten. Ausgestattet sind die Zimmer mit Dusche, WC und Telefon. Weitere Informationen erhältst Du auf der Webseite: http://www.kloster-service.de/Kloster-Service/Gastezimmer/gastezimmer.html
Der Klostermarkt bietet Dir ein reichhaltiges Sortiment. Dir steht es beispielsweise frei, Backwaren und Handarbeiten aus dem Konvent zu erwerben. Das Kloster plant einen Onlineshop des Klostermarkts.

Weitere Besucherangebote sind Konzerte, Aufführungen und Seminare. Viermal im Jahr finden Märkte auf dem Klostergelände statt. Die jährlichen Fastenwochen leitet eine ärztlich geprüfte Fastenleiterin. Voraussetzung zur Teilnahme am „Singen und Fasten nach Buchinger“ ist eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Beim Kreativitätskurs übst Du Dich im Ausdrucksmalen. Dabei weckst Du Deine inneren Ressourcen und lässt Dich auf eine kreative Form des Ausdrucks ein. Im Workshop Gesang geht es um das Singen von Liedern aus verschiedenen Gegenden Europas. Je nach Workshop singen die Teilnehmer Kanons, Lieder von Heiligen, Marien- oder Weihnachtslieder.
In einem der regelmäßig stattfindenden Qi Gong-Seminare geht es um gesundheitliche Aspekte. Mit Qi Gong-Übungen erlernst Du tiefe Atemtechniken und baust mental wie physisch Stress ab. Dies geschieht durch das Abschalten äußerer Gedankeneinflüsse und harmonische Körperbewegung.
Wanderfreudige Besucher haben die Möglichkeit, den Kreuzweg auf den Stationsberg zu gehen. Ein weiterer Wanderweg ist der Östritzer Walderlebnispfad. Am Kloster liegt der Oder-Neiße-Radweg. Wer mag, leiht sich ein Fahrrad im Kloster aus. Zwanzig Autofahrminuten entfernt befindet sich die Stadt Görlitz mit ihrer berühmten Altstadt. Wassersportbegeisterte nutzen die Angebote rund um den nahegelegenen Berzdorfer See.
Anfahrt und Wanderungen am Kloster St. Marienthal
Adresse Zisterzienser Kloster St. Marienthal Ostritz
Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal,
St. Marienthal 1
02899 Ostritz
Telefon: (03 58 23) 773 00
E-Mail: info@kloster-marienthal.de
Website: www.kloster-marienthal.de